Eindrücke zu vergangenen Terminen

Pflegeeinsatz in der Heide

23.09.2023, Dümder Berge / Gottow

Wer blühendes Heidekraut sehen möchte, muss nicht bis nach Lüneburg fahren: Auch im Landkreis

Teltow-Fläming fühlt sich der Zwergstrauch auf dem typischen mageren Sandboden und an offenen,

sonnigen Stellen wohl.

Gemeinsam mit anderen genügsamen Pflanzen wie Silbergras und Flechten bildet es dabei den

Lebensraum selten gewordener Tierarten wie Heidelerche, Schlingnatter und Zauneidechse. Auch als

Nahrungspflanze für Insektenlarven und Rothirsch ist sie rund um das Jahr wertvoll. Grund genug

also, dass Heideflächen unter Naturschutz stehen!

Und dennoch: Ihr Bestand ist in den letzten 30 Jahren stark zurück gegangen. Denn das Kraut ist

konkurrenzempfindlich. Ohne Beweidung oder menschlichen Eingriff wird es schnell von jungen

Bäumen wortwörtlich „in den Schatten gestellt“ - oder durch schnellwüchsigere Mitstreiter verdrängt.

Oft fehlt es jedoch genau an diesen Gegenmaßnahmen.

Um dem wichtigen Lebensraum eine Chance zu geben, haben Ehrenamtliche des NABU Luckenwalde-

Jüterbog e.V. am Samstag, den 23. September einen Pflegeeinsatz in den Dünenzügen der Dümder

Berge südlich von Gottow durchgeführt. Die Fläche wurde mit Hilfe von Astscheren und Handsägen

vor allem von jungen Kiefern und Birken bereinigt.

Nach einem tatkräftigen Vormittag schmeckte die vom Verein gestellte Warmverpflegung köstlich,

und der Blick auf die in der Herbstsonne leuchtende Heide belohnte die Helfer und Helferinnen noch

obendrein.  

Text: J. Mildt
Fotos: I. Richter, J. Mildt

Familientag

02.09.2023, Glau

Am 02.09.2023, 14:00 Uhr startete bei bestem Wetter der Familientag des NABU Luckenwalde-

Jüterbog im „NaturParkZentrum“ Wildgehege Glau. Diese Veranstaltung galt vor allem den frischen

Mitgliedern unserer Naturschutzjugend-Gruppe (NAJU) und ihren Familien.

Über 20 Teilnehmer waren der Einladung gefolgt und wurden von unserem Vereinsvorsitzenden Ingo

Richter begrüßt.

 

 

In seiner Rede dankte er auch unserer NAJU-Gruppenleiterin Romy Lindner, die es mit viel Engagement geschafft hat, die NAJU-Gruppe „Die Super Füchse“ zu etablieren. Aus unserer Sicht: eine Investition in den Naturschutz der Zukunft.

Nach der Begrüßung wurden die Teilnehmer in eine Kinder– und Erwachsenengruppe geteilt, Frau Grothe und Frau Hunger vom „NaturParkZentrum“ übernahmen das Wort und die anschließende

Führung. Auf ging es ins Gehege, um die Offenlandschaft des ehemaligen Truppenübungsplatzes und seine Bewohner kennenzulernen.

 

Zunächst gab es nur Spuren zu sehen. Dann jedoch, als sich das

Gelände öffnete, zeigte sich das Dam-, Rot- und Muffelwild und konnte durch die mitgebrachten Ferngläser gut beobachtet werden. Bei einigen Tieren des Damwildes fiel besonderes die helle Fellfarbe ins Auge, welche auf uns Besucher geradezu märchenhaft wirkte. Insgesamt zweieinhalb Stunden dauerte die Wanderung durch das Gehege, bei der alle Teilnehmer Fragen stellen, ihr Wissen teilen bzw. Neues lernen konnten. Heimliche Stars beider Führungen waren die Blauflügelige Ödlandschrecke und die Italienische Schönschrecke. Beide sind schwer zu entdecken, weil sie sich auf den sandigen Wegen und dem Trockenrasen fast perfekt tarnen. Erst beim Wegfliegen zeigten sich bei der Ödlandschrecke die auffälligen blauen und bei der Schönschrecke die roten Hinterflügel. Für beide Arten ist der Erhalt der Offenlandschaft überlebenswichtig. Nach der Führung ging es zur Grillhütte, wo schon Getränke, Grillgut und selbst gemachte Salate warteten.

 

 

 

Dort klang die Veranstaltung in gemütlicher Atmosphäre aus.

Abschließend möchte ich mich bei allen Helfern für die leckeren Salate und die Arbeit am Grill

 

bedanken. 

 

Text: A. Plödt 

Bilder: I. Richter, R. Lindner


Tage der Artenvielfalt, 

16. & 17.06.23, Werder bei Jüterbog

 

Am 16. und 17. Juni waren wir zu Gast im kleinen Dorf Werder bei Jüterbog, um die Artenvielfalt in einem noch weitgehend traditionell bewirtschafteten ländlichen Umfeld zu erkunden. Dörfer bieten oft vielfältige mosaikartige Strukturen mit Hecken, alten Bäumen, Teichen, Gräben und beweideten Wiesen, die für viele Tierarten wertvoll sind. Dies wollten wir möglichst umfassend belegen.

Nach einem gemeinsamen Kaffeetrinken startete der erste Rundgang von drei Teams. Die kleine Gruppe um unseren Vorsitzenden Ingo Richter mit drei interessierten Dorfkindern konnte als Highlight den Fang einer Ringelnatter verzeichnen. Die Gruppe um Norbert Heyn und Ellen Heinrich nahm vor allem Vögel auf und verzeichnete einige Pflanzenarten. Ariane Hofmann machte sich mit der Initiatorin der Veranstaltung und Ortsansässigen Inga Ganzer auf, um Insekten zu erfassen. Dabei kam ihnen die schöne Raupe des Kamillenmönches unter die Augen, Wildbienen, Hummeln und Käfer allerdings leider nur in geringem Maße.

Nach dem Abendbrot wurde der Fledermausfang in Toreinfahrten vorbereitet. Aufgrund des eigentlich lange ersehnten, für den Zweck aber doch ungünstigen Regenwetters ging jedoch nur eine Zwergfledermaus ins Netz.

Dann am folgenden Morgen um 6 Uhr machte sich eine kleine Gruppe um Claudia Heinrich auf, um dem morgendlichen Konzert der Vogelstimmen zu lauschen. Neben vielen anderen hörten wir den Pirol und die Feldlerche, am Schilfsaum der Nuthe drei verschiedene Rohrsängerarten sowie Gold- und Grauammern.

Der Vormittag wurde trubelig, denn jetzt kamen die Kinder dazu. Geduldig wirkten einige mit bei der Analyse von Mäuseschädeln in Schleiereulen-Gewöllen, die bereits in der Vorwoche vom Dachboden der Kirche eingesammelt worden waren. Anhand der Zähne konnten sieben verschiedene Maus- und Spitzmausarten erfasst werden. Unter Mitwirkung von Frank Grötzner schauten andere Kinder nach den Fischarten in den Teichen oder beobachteten mit unserer NAJU-Verantwortlichen Romy Lindner Schnecken und Käfer, darunter den beeindruckenden Tigerschnegel und eine Wolfsspinne mit ihrer Brut auf dem Hinterleib. Über Mittag konnten wir an den Teichen mit Christian Watermann neben den Baumarten auf dem Anger noch sieben verschiedene Libellenarten aufnehmen.

Schlussendlich – die Nachbereitung ist noch nicht ganz abgeschlossen – konnten über 270 Arten oder mindestens Gattungen gelistet werden, obwohl die Pflanzen eher im Vorbeigehen notiert wurden und bei den Insekten naturgemäß nur punktuelle Aufnahmen gelingen konnten. Aufgrund der Überzahl der Vogelfachkundigen bei der Veranstaltung wurden die Vögel mit 51 Arten anhand von Sichtungen, Federfunden und Rufen wohl am umfassendsten dokumentiert.

Wir danken allen Mitwirkenden sehr herzlich, vor allem aber dem Ortsbeirat und der Dorfgemeinschaft für die Mitwirkung und die gute Verpflegung sowie für die freundliche Überlassung des Feuerwehrhauses als Anlaufpunkt! Es hat allen gut gefallen und der Wunsch nach einer Wiederholung kam schnell auf.

Inga Ganzer, Werder

 


Pflegeeinsatz

Sa 23.02.2023, Dobbrikow, Teufelssee

 

Foto: Privat

 

 

Zu einem gemeinsamen Pflegeeinsatz trafen sich am 25. Februar 2023 Angler der Angelvereine im

Kreisanglerverband Luckenwalde e. V. und Mitglieder des NABU Luckenwalde-Jüterbog am

Teufelssee in Dobbrikow.

Für lichthungrige Moorpflanzen, wie Torfmoos und Sonnentau sollte wieder mehr Platz geschaffen

werden. Auf einem ersten Teilareal begann man störende Birkengehölze aus der Moorfläche zu

entfernen. Hiervon erwartet man sich einen positiven Effekt auf den gestörten Wasserhaushalt des

Moores und den angrenzenden Teufelssee, die Birken sind nunmehr nicht mehr in der Lage, auf der

beräumten Fläche Wasser aus dem Moorkörper zu ziehen.

Die organisatorische Vorbereitung des Arbeitseinsatzes oblag dem Kreisanglerverband, der Einladung

zur gemeinsamen Aktion folgten die Mitglieder des NABU gerne. Gemeinsam an einem Strang ziehen

war das Motto des Aktionstages.

Nach getaner Arbeit fand man am Sammelpunkt -hier die Feuerwehr Dobbrikow- bei Wurst und

Brötchen noch Zeit zum Plauschen und Kennenlernen.

Der erste gemeinsame und auch tatkräftige Einsatz zum Erhalt der Natur hatte trotz kühlem und

regnerischem Wetter doch allen Spaß gemacht, eine Wiederholung der gelungenen Aktion wird von

allen Beteiligten anvisiert.  


Pflegeeinsatz

Sa 05.12.2022, Nuthe-Urstromtal, NSG Rauhes Luch

 

Foto: J. Mildt

 

 

Am Wochenende machten sich im frühsten Morgengrauen Mitglieder und Helfer auf den Weg. Um 8.30 Uhr fanden sich 17 hochmotivierte, junge und junggebliebene Helfer am Treffpunkt bei Ruhlsdorf ein, um in tatkräftiger Gemeinschaft wertvolle Lebensräume im NSG Rauhes Luch zu retten. An einst besonnten Partien konnten sich dort vorher Blütenpflanzen und auch die davon abhängigen Insektenarten entwickeln. Ein sich allmählich entwickelnder Strauchbewuchs beschattete und bedrohte die Sonnen-durchfluteten Partien und sollte jetzt wieder zurückgedrängt werden. Mit Schneidewerkzeug und Muskelkraft wurden die störenden Gehölze nicht nur zurückgeschnitten und zerlegt. Auch galt es, das Material von der Fläche zu ziehen.

 

Weil "viele Hände der Arbeit machen schnell ein Ende" konnte vorfristig zu Mittagstisch gerufen werden. Die Linsensuppe mit Bockwurst war wohl verdient und wurde nach getaner Arbeit bei frischer Luft und Sonnenschein verschlungen. Die Stimmung war sehr gut und es wurden Stimmen laut, solche Pflege- /Arbeitseinsätze wiederholt durchzuführen. Ein großes Dankeschön an alle Beteiligten!

 


Exkursion im Golmberg-Gebiet

Sa 24.09.2022, Nuthe-Urstromtal OT Stülpe

 

Foto: N. Heyn

 

 


Die Herbstexkursion des NABU Luckenwalde-Jüterbog führte am 24. September 2022 bei

schönstem Wetter durch die ausgedehnten Waldungen des Golmberg-Gebietes. Die dortigen

Naturschutzflächen gehören zur „Dieter Mennekes Umweltstiftung“. Der dafür zuständige

Revierleiter Thomas Gnann begleitete die Wanderung und berichtete u.a. von den verschiedenen

Überlegungen zur zukünftigen Ausrichtung des Flächenmanagements. Alle Ansprüche unter einen

Hut zu bekommen, ist hier, wie woanders auch, immer eine Herausforderung. Und weil es sich um

Natur handelt, gilt es auch hier, jede durchgeführte Maßnahme in ihren Auswirkungen permanent zu

beobachten, zu werten und bei Notwendigkeit neu auszurichten. Besonders die veränderten

Umweltbedingungen der letzten Jahre zeigten auch auf diesen Flächen negative Auswirkungen:

Wipfel-trockene Alteichen und abgestorbene Fichten stimmen nicht froh. Beeindruckend waren die

relativ vitalen Buchenbestände, die in den kühlen Lagen des Bergreliefs auf größerer Fläche (noch

möglichst lange) anzutreffen sind. Noch imposanter war die ehrfurchtvolle Geräuschkulisse, welche

die am helllichten Tag, in nächster Nähe stattfindende Rothirschbrunft bot. Das Rotwild, als fast

größte, in der Region wildlebende Säugetierart gilt in vielen Kieferwäldern als problematisch. Sie

verhindert dort fressender Weise den Anwuchs wild aufkommenden, für die Waldgesundheit

wichtigen Laubholzes. Eines Tages, an dem es landauf landab gelungen ist, die vorhandenen

massenhaften Kiefernflächen zu Misch- und Laubwald zu verwandeln, wird diese Tierart bessere

Lebensbedingungen vorfinden und so auch häufiger vorkommen können. Beim weiteren Verlauf der

Exkursion säumten nicht nur zahlreiche, an den Bäumen angebrachte Fledermauskästen die Wege.

Auch „Krause Glucken“ wollten bewundert werden. Letztere gehörten zu den Dingen, die man außer

den vielen Eindrücken auch gerne mit nach Hause nehmen konnte.

 

 

 


Exkursion zum Gottsdorfer Torfsee

Thema: „Die Tierwelt des Oberen Pfefferfließes“ (R.HENNIG)  

 

Sa 23.4.2022, Berkenbrück

 

Fotos: G. Schindelarz / I. Richter


Von wunderschön balzenden Schellenten wurden die Exkursionsteilnehmer am

23.4.2022 am Gottsdorfer Torfsee bei strahlendem Sonnenschein begrüßt. Der NABU

Luckenwalde/Jüterbog hatte eingeladen, sich vor Ort ein Bild von der dortigen

Fauna zu machen. Auf allen Wegen schwärmten an dem Tag sehr auffällig die

Markusfliegen, die diesen Namen von unseren Altvorderen wegen der zeitlichen

Nähe zwischen Schwärmphase und Markustag (25.4.) erhielten. Durch Berg und Tal

führte Roland Hennig, als versierter Kenner der heimischen Fauna, die fast 30

Teilnehmer der Gruppe, die sich neben NABU-Mitgliedern zum Großteil aus

interessierten Gästen zusammensetzte. Ein Elch wurde nicht gesehen, aber man

konnte die Spuren der fleißigen Biber bewundern. Graugänse und auch die echten

Schnatterenten zeigten sich. Die „östliche Moosjungfer“, eine Libellenrarität dieses

Gebietes, wird erst im Mai aus den sauberen Torfseen aufsteigen. Auch die

Gehölzstrukturen wurden betrachtet und diskutiert: Die dort angelegten Hecken und

auch die Laubholzpflanzungen in den Kiefernwaldbereichen versprechen eine

Erhöhung der Artenvielfalt und der Stabilität. In der Berkenbrücker Pension Bartsch

endete bei Kaffee und Kuchen die Wanderung.